AJAK |
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Wir sind eine Gruppe, die sich vor einem knappen Jahr zusammengefunden haben. Wir treffen uns wöchentlich, um über konkrete Vorhaben oder auch allgemeine politische Fragen zu sprechen. Wenn es um größere Aktionen geht, arbeiten wir mit der Antifa zusammen und beraten gemeinsam, wie wir es am geschicktesten anpacken. Kürzlich beteiligten wir uns an den erfolgreichen Aktionen gegen den Naziaufmarsch in Siegburg. Wieso tun wir das und beschränken uns nicht darauf, gemeinsam Partys zu feiern oder basteln eifrig an unserer Karriere?
Denjenigen, die die Augen aufmachen, Zeitungen lesen oder fernsehen wird wohl kaum entgangen sein, daß in Deutschland kaum ein Tag vergeht, an dem nicht von Angriffen auf MigrantInnen, Menschen jüdischen Glaubens, Behinderte, Obdachlose oder Linke berichtet wird - kaum ein Wochenende, an dem die Nazis nicht versuchen, irgendwo in der BRD einen Aufmarsch durchzuführen. Auch in Bonn laufen Neonazis herum, treffen sich in schwammigen Kaschemmen (z.B. dem Formel 1 auf der Oxfordstraße) und führen Aufzüge durch (im Oktober '98 gegen die »Wehrmachtsausstellung«). Dieser Entwicklung mit Gleichgültigkeit zu begegnen ist das falscheste was wir tun können, denn die alten und neuen Nazis beziehen ihre »Stärke« gerade daraus, wenn niemand sagt: »Stop, hier geht´s nicht weiter!«
Viele werden jetzt denken, dafür seien doch die Regierung mit ihren Gesetzen und die Polizei zuständig und die könnten das viel besser als die paar Leutchen von der Antifa. Doch was ist das für eine Regierung, die tagtäglich MigrantInnen das Recht auf Asyl verwehrt, Menschen mit wenig Geld das Leben, z.B. durch Sozialkürzungen erschwert und über die Ausbeutung der Dritten Welt ihren Haushalt auffrischt. Was ist das für eine Polizei, die keine Gelegenheit ausläßt, Punks, Obdachlose oder einfach Leute ohne Kohle aus den Innenstädten vertreibt? Was ist das überhaupt für eine Gesellschaft, in der an Stammtischen über Homosexuelle gehetzt wird, immer mehr Menschen im Knast landen und mehrere Tausend für die »Rechte von Hundebesitzern« demonstrieren während auf antirassistischen Demos oder Aktivitäten gegen den Jugoslawienkrieg sich nur einige hundert blicken lassen?
Fest steht, daß wir uns nicht auf Staat und Gesellschaft verlassen dürfen! Wir wollen nicht mehr hinnehmen, daß wir Tag für Tag von LehrerInnen, Eltern oder den vermeintlich unumstößlichen Tatsachen des Tagesschausprechers, berieselt werden. Wir stellen uns den Bestrebungen der Regierenden, z.B. Sparpakete so eng zu schnüren, daß bald nur noch Nachkommen der Reichen Luft zum Atmen haben, die Abschiebemaschinerie so zu perfektionieren, daß nur noch wirtschaftlich verwertbare MigrantInnen mit hier willkommen sind, entgegen. Wir werden auch nicht zusehen, wie es Gerichte den Nazis erlauben, auf ihren Aufmärschen rassistische und menschenverachtende Inhalte durch die Gegend zu krakeelen.
Uns ist es nicht genug, in kleinen Diskussionsrunden irgendwelche Mißstände zu beklagen noch sehen wir es als unsere Aufgabe, den etablierten Parteien Vorschläge zu machen, wie es denn besser ginge. Wir wollen etwas gänzlich Anderes.
Unsere Hauptaufgabe sehen wir in der effektiven Bekämpfung des Neofaschismus. Hierzu verteilen und verfassen wir Flugblätter, kleben Plakate, machen Veranstaltungen, beteiligen uns an Aktionen und Demos oder gehen einfach mal los und gucken nach dem »Rechten«.
Wenn Ihr Lust habt, bei uns mitzumachen, meldet Euch im Buchladen.
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